SUP Board kaufen - Guide
SUP ist die Abkürzung für "Stand Up Paddling" und bezeichnet eine der am schnellsten wachsenden Wassersportarten. Wenn du selbst nach einem Board für dich suchst, solltest du bei der Auswahl ein paar Punkte beachten. Hier findest du alle Informationen, sowohl über feste SUP-Boards, aber auch für aufblasbare Stand-Up Paddelboards, kurz iSUP.
1. Arten von SUP-Boards
Wie bei den meisten Sportgeräten ist auch hier zunächst einmal festzulegen, wofür du es verwenden möchtest. Denn der Verwendungszweck bestimmt, welches Board am besten für deine Anforderungen geeignet ist. Dementsprechend unterteilt man SUP-Boards in folgende Obergruppen: Surf-, Allround-, Flatwater(Touring-) und Race-SUP. Ausgehend von diesen Haupttypen, findet man am Markt auch viele Variationen, wie z.B. Allround-Windsurf-SUPs oder Yoga-Boards, die im Grunde eine etwas breitere und längere Version der Allround-Boards darstellen.
- Surf SUP-Boards sind üblicherweise kürzer, haben einen schmaleren Bug (Nose) und Heck (Tail) und besitzen einen steileren Rocker (das ist die Wölbung, die Bug und Heck nach oben zeigen lässt) als andere Boardarten. Dank seiner Form ist das Surf-SUP viel wendiger und lässt sich dadurch leichter in den Wellen reiten. Andererseits bedeuten diese Eigenschaften, dass dieser Boardtyp weniger Stabilität aufweist und in flachen Gewässern schwieriger zu balancieren und zu steuern ist.
- Allround SUP-Boards sind in der Regel breiter, länger und dicker als Surf-SUPs. Wie der Name bereits verrät, sind diese Boards perfekt für den Allround-Einsatz geeignet und ermöglichen es Anfängern, die unterschiedlichen Aspekte des SUPings zu entdecken. Ihre Größe macht sie stabil, sie gleiten leicht über flache Wasseroberflächen und besitzen einen sanften Rocker, damit sie auch mit kleineren Wellen spielerisch fertig werden. Vor allem beim Erstkauf, bist du mit einem Allround-SUP-Board bestens beraten.
- Flatwater SUP-Boards (oder auch Touring SUP-Boards) werden speziell zum Paddeln in ruhigen Gewässern ohne Wellen konstruiert. Selbstverständlich kannst du mit ihnen auch am Meer fahren, wenn die Bedingungen dafür geeignet sind. Ihre Form ist dahingehend optimiert, dass sie sich mit ihrem spitzen Bug den Weg durchs Wasser bahnen und dank des längeren Decks dabei schön gleichmäßig über die Oberfläche gleiten. Gerade für Anfänger bieten diese Flatwater-SUPs eine breite und stabile Plattform zum einfacheren Halten des Gleichgewichts, was sie ebenfalls zu einer guten Wahl für das erste SUP macht.
- Race SUP-Boards sehen so ähnlich aus wie Flatwater-Boards, sind aber länger als diese und mit einer sehr spitz zulaufenden Nose, sowie einem schmalen Deck ausgestattet. Dank dieser Form erreichen sie schnell hohe Geschwindigkeiten. Da es auf Race-SUPs schwieriger ist, die Balance zu halten, ist dieser Boardtyp für Anfänger weniger geeignet.
2. Größe des SUP-Boards – Länge und Volumen
Um die richtige Größe des SUP-Boards zu finden, sind zwei Faktoren entscheidend: das Volumen und die Länge. Das Volumen (angegeben in Litern) kennzeichnet die Fähigkeit des Boards, mit aufgeladenem Gewicht zu schwimmen und wird auf Basis des Körpergewichts des Fahrers berechnet. Je größer das Volumen ist, desto mehr Gewicht kann das Board tragen. Anfänger sollten zu SUP-Boards mit großem Volumen greifen, da diese mehr Stabilität und Auftrieb bieten.
Dahinter steckt das physikalische Prinzip, welches besagt, dass beim Eintauchen eines Körpers mit dem Volumen von einem Liter, dieser ebenfalls einen Liter Wasser verdrängt und dadurch eine (statische) Auftriebskraft von einem Kilo erzeugt. Man könnte also auch sagen, dass ein Liter Boardvolumen ein Gewicht von einem Kilo tragen bzw. über Wasser halten kann. Anfängern empfehlen wir ein SUP zu wählen, dessen Volumen etwa das Doppelte ihres eigenen Körpergewichts beträgt. Als Beispiel: eine Person, die 88 kg wiegt, sollte nach einem Board mit mindestens 176 Litern suchen.
Der nächste Schritt besteht darin, die optimale Länge zu ermitteln. Die passende Länge (üblicherweise in Fuß und Zoll angegeben – z.B. 10'8", also 10 Fuß und 8 Zoll) hängt davon ab, welchen Board-Typ (Surf, Flatwater, Allround oder Race) du gewählt hast und auch von deinem Gewicht. Längere Boards haben den Vorteil, dass sie schneller und stabiler sind, während kürzere SUPs mit mehr Wendigkeit punkten können. Das gewählte Board muss auf jeden Fall zu deinem Körpergewicht passen. Normalerweise hat jedes Modell und jeder Hersteller seine eigenen Empfehlungen, was das perfekte Verhältnis von Benutzergewicht zu Boardlänge betrifft.
3. Aufblasbares oder festes SUP-Board?
Beim Kauf eines Stand-Up Paddelboards hast du die Wahl zwischen einem festen (solid) oder einem aufblasbaren (inflatable) Board.
- Feste SUP-Boards (solid boards) werden aus verschiedenen Materialien hergestellt, wie beispielsweise Schaum, Fiberglas, Kevlar, Holz oder Kunststoff. Die gebräuchlichste Konstruktion fester SUP-Boards besteht aus einem Hartschaum-Kern, der mit Epoxidharz und Glasfasermatten umhüllt ist. Durch diese starre Bauweise sind sie etwas bruchgefährdeter als aufblasbare SUP-Boards.
- Aufblasbare SUP-Boards (inflatable boards) bestehen aus überlagerten PVC-Schichten und Gewebefasern, mit deren Hilfe Boden- und Deckschicht verbunden werden – diese Bauart bezeichnet man als "Drop-Stitch"-Konstruktion. iSUPs lassen sich einfacher transportieren und benötigen nur wenig Stauraum, sind aber im aufgeblasenen Zustand dennoch enorm steif. Darüber hinaus sind diese Boards im Vergleich zu festen Boards extrem widerstandsfähig und somit perfekt für Anfänger geeignet.
In der folgenden Tabelle findest du die jeweiligen Vorteile beider SUP-Konstruktionen:
4. Das Paddel
Wenn wir über SUPs sprechen, dürfen wir auch das Paddel als wesentlichen Teil der Ausrüstung nicht vergessen. Das Paddel besteht aus einem Griff, dem Schaft und dem Paddelblatt. Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl des passenden SUP-Paddels sind seine Länge und die Blattgröße.
Um den Einfluss der Paddelblattgröße besser zu verstehen, kann es mit einem Fahrrad verglichen werden: Wenn du über einen langen Zeitraum mit dem Fahrrad fahren möchtest, wählst du einen niedrigeren Gang, bei dem du nicht so fest treten musst, um das erforderliche Drehmoment für die Vorwärtsbewegung zu erhalten. Musst du aber auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen, ist es besser, in einen höheren Gang zu schalten. Das Treten erfordert jetzt zwar mehr Kraft, sorgt aber für einen unmittelbaren und kraftvollen Schub nach vorne. Und das gilt analog dazu auch für die Blattgröße von SUP-Paddel. Ein großes Paddelblatt sorgt für einen stärkeren Paddelschlag, der mehr Wasser verdrängt und damit das Paddeln effektiver macht. Paddel werden gerne zum Wellenreiten mit SUPs verwendet, da sie mehr Stabilität geben und für kräftigen Beschleunigung sorgen, um die Wellen besser zu erwischen. Für Touring- und Allround-SUPs ist dagegen ein kleines Paddelblatt besser geeignet, da du mit diesen Board-Typen normalerweise über einen längeren Zeitraum unterwegs bist und dir deine Kräfte besser einteilen musst. Kleine oder mittlere Blattgrößen sind vor allem für Anfänger ideal, da sie nicht so viel Muskelkraft erfordern als große Paddelblätter.
Die Länge des SUP-Paddels richtet sich ebenfalls nach dem gewählten Board-Typ und nach deiner eigenen Körpergröße. Das Paddel sollte immer größer als sein, als du selbst, und die Anzahl an Zentimetern, die du zu deiner Körpergröße addieren musst, hängt wieder von der Art des SUPings ab. Beim Surf-SUPing solltest du beispielsweise etwa 18 cm (7") hinzufügen und für Race-SUPs wird sogar eine zusätzliche Länge von 28 cm (11") empfohlen. Möchtest du mit deinem Board einerseits Surfen und andererseits auch über flache Gewässer gleiten, brauchst du entweder zwei Paddel mit unterschiedlichen Längen, oder ein längenverstellbares SUP-Paddel. Letzteres ist auch sehr vorteilhaft, wenn du das SUP-Board samt Paddel mit deiner Familie oder mit Freunden teilst.
Du hast also die Wahl zwischen einem Paddel in fester Länge, das für einen speziellen SUP-Fahrstil vorgesehen ist und meist von erfahrenen SUP-Riders bevorzugt wird, die ihre Präferenzen ganz genau kennen. Die andere Option ist ein längenverstellbares Paddel, das entweder als zwei- oder dreiteilige Ausführung erhältlich ist. Am gebräuchlichsten sind hier 2-teilige Paddel, während die 3-teiligen Modelle aufgrund ihrer geringen Verstaugröße hauptsächlich zusammen mit aufblasbaren SUPs benutzt werden.
5. Die Finnen
Zu guter Letzt kannst du auch noch mit der Finne die grundlegenden Fahreigenschaften deines SUP-Boards verändern. Als Faustregel gilt, ähnlich wie für das Board selbst: größere und breitere Finnen bieten mehr Stabilität, während kleinere Finnen die Manövrierbarkeit erhöhen.
SUP-Finnen lassen sich normalerweise sehr einfach entfernen oder austauschen. Sie sind ebenfalls in verschiedenen Setups erhältlich, die Haupttypen sind aber folgende:
- Einzelfinne – eine einzelne lange Finne macht dein Board stabil und sorgt beim Paddeln für eine schnurgerade Fahrlinie. Durch ihr geringes Gewicht und weniger Reibungswiderstand im Wasser macht eine Einzelfinne das SUP schneller. Das "Single-Fin"-Setup eignet sich daher hervorragend zum Flatwater-SUPing.
- 3 Finnen-Setup oder auch Thruster-Setup genannt, ermöglicht einen schönen Geradeauslauf auf flachen Gewässern und bietet zudem gute Kontrolle beim SUP-Surfen. In einem "3-Fin"-Setup haben alle drei Flossen üblicherweise dieselbe Größe.
- 2+1 Finnen-Setup besteht ebenfalls aus drei Finnen, wobei hier die mittlere Finne größer ist als die beiden seitlichen. Diese "2+1"-Anordnung wird vor allem bei Surf-SUPs bevorzugt.
Aufblasbare SUP-Boards können mit jeder der oben angeführten Finnen-Konfiguration ausgestattet sein. Im Unterschied zu soliden SUPs findet man auf iSUPs oftmals abnehmbare halbsteife Finnen oder auch flexible Gummifinnen, die fest am Board montiert sind. Du kannst aufblasbare SUP-Boards ebenso ohne Finnen fahren, wenn du beispielsweise einem Flusslauf folgst und dabei über kleine Stromschnellen oder seichte Bereiche fahren musst.
Als Zusammenfassung hier nochmals die wichtigsten Punkte, die du vor dem Kauf eines Stand-Up Paddelboards berücksichtigen solltest:
- Die Art des SUPings, die du ausüben möchtest.
- Die Boardgröße in Bezug auf das Volumen und die Länge.
- Die Überlegung, ob du ein festes oder ein aufblasbares Board bevorzugst.
- Die Auswahl des passenden SUP-Paddels und der SUP-Finnen.