Bodyboard kaufen - Guide
Wenn du ein Bodyboard kaufen möchtest, gibt es ein paar Dinge, die du berücksichtigen solltest. Hier bekommst du eine schön gegliederte und detaillierte Anleitung für die wichtigsten Features.
1. Die Auswahl des Kerns (Core)
Das Material des Kerns hat wesentlichen Einfluss auf den Korpus und das Verhalten deines Boards. Dieser Kern besteht aus einem Schaumstoff, der in drei Varianten erhältlich ist: ESP, PE und PP. Jedes Material hat spezifische Eigenschaften in Bezug auf Wassertemperatur, Wellengröße, Körpergröße und Gewicht des Surfers, sowie dessen Skill-Level. Im Folgenden ein kurzer Vergleich dieser drei Kern-Typen:
ESP (Expandiertes Polystyrol)
- Ermöglicht verschiedene Formen, Designs und einzigartige Flex-Strukturen
- Gute Auflagepolsterung für Ellenbogen und Becken des Surfers
- Günstiger als PE und PP
- Geeignet für Anfänger
- Guter Auftrieb und leichtes Gewicht
- Nicht so robust wie PE und PP, achte daher auf eine Dicke von etwa 50–55 mm für extra Festigkeit
PE (Polyethylen)
- Der ursprünglichste und am weitesten verbreitete Bodyboard-Kern
- Der Flex liefert dem Surfer ein unmittelbares Feedback
- Ermöglicht mehr Kontrolle
- Bessere Performance in kalten Gewässern
- Gut für größere Wellen geeignet
PP (Polypropylen)
- Exzellentes Allround-Board
- Steifer als PE, dafür aber leichter und auch stärker
- Absolut wasserdicht
- Gute Performance in warmen Gewässern und Umgebungsbedingungen
- Hervorragend bei großen Wellen und für komplizierte Manöver
- PP in Kugelform (beaded PP) sorgt für mehr Flex und Auftrieb
- Extrudiertes PP sorgt für ein steiferes Board und mehr Geschwindigkeit
Wenn wir uns auf den Flex beziehen, so bedeutet dies jenes Maß, um das sich das Board unter Einwirkung von äußerem Druck (z.B. der Wellen) biegt bzw. wieder zurückspringt. Über je mehr Flex ein Board verfügt, desto besser reagiert es auf die jeweiligen Bedingungen im Wasser. Hat das Board weniger Flex, wird es als steifer bezeichnet und ist dadurch auch etwas schneller.
2. Die Auswahl der Slicks (Skins)
Die Slicks, auch Skins genannt, sind das Material, welches die Unterseite des Bodyboards bedeckt, jenen Bereich also, der direkten Kontakt mit dem Wasser hat. Es gibt zwei Arten von Slicks: HDPE-Slicks und Surlyn-Slicks:
- HDPE-Slicks sind Slicks aus hochverdichtetem Polyethylen, ein sehr strapazierfähiges Material mit niedrigen Widerstandswerten, was wiederum die Geschwindigkeit im Wasser erhöht. HDPE-Slicks sind normalerweise die günstigere Lösung im Vergleich zur Beschichtung mit Surlyn und wird hauptsächlich bei Anfängerboards verwendet.
- Surlyn-Slicks verleihen dem Board eine gummiähnliche Oberfläche, die für optimale Reaktionsfreudigkeit und Flexibilität sorgt, da sie in der Lage ist, bei Nachlassen des Belastungsdrucks wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren. Surlyn ist das beste Material für Slicks und daher auch besonders beliebt bei Bodyboardern. Es ist zwar teurer als HDPE, bietet aber eine wesentlich höhere Performance.
3. Die Auswahl des Decks
Das Deck ist die obere Seite des Bodyboards, auf dem du beim Wellenreiten mit deinem Körper liegst. Du kannst hier zwischen drei Ausführungen wählen: PE, XPE und IXPE. Einen Vergleich dieser drei Materialien findest du in der folgenden Tabelle:
PE (Polyethylen)
- Gute Auflagepolsterung für den Surfer
- Dellen passieren leichter, da sich dieses Material nicht in die Originalform zurückbewegt
- Weich und flexibel
XPE (Vernetztes Polyethylen, geschlossenzellig)
- Hervorragende Wasserfestigkeit durch die geschlossene Struktur
- Sorgt für ein glattes Aussehen, benötigt aber mehr Wachs für gute Traktion
- Fühlt sich steifer an als PE und IXPE
IXPE (Vernetztes Polyethylen, offenzellig)
- Geringe Beeinträchtigung des Board-Flexes und des Rückstoßes
- Extra steif und super stark aufgrund der hohen Strukturdichte
- Weicher als XPE und hat eine rauere Oberfläche für mehr Grip
Die Wahl des Decks ist meistens eine Frage des persönlichen Geschmacks und des jeweiligen Fahrstils – bevorzugst du ein weicheres Gefühl oder möchtest du lieber einen glatten Look bzw. ein Deck, das länger faltenfrei bleibt? Du siehst also, die Entscheidung liegt ganz bei dir.
4. Die Auswahl des Hecks (Tail)
Es gibt zwei Hauptformen für das Heck von Bodyboards, die ihrerseits wiederum in vielen verschiedenen Varianten auftreten können. Beide Hecktypen eignen sich für alle Surfer unterschiedlichster Skill-Levels und die Auswahl hängt auch hier in erster Linie von deinen Vorlieben ab und auch den Einsatzbedingungen des Boards.
- Crescent Tail ist eine gute Allround-Option für alle erdenklichen Verwendungszwecke. Diese Form bietet guten Grip auf den Wellen und macht es Surfern leichter, die optimale Position für ihre Hüften am Board zu finden, um so die Wellen besser zu erwischen oder bequemer paddeln zu können.
- Bat Tail eignet sich aufgrund seines erhöhten Auftriebs für nicht ganz so gute Surfbedingungen (kleine Wellen) und/oder nicht vorhersagbare Wellenverläufe. Der Bat-Tail ist auch die bessere Wahl für Surfer mit etwas mehr Gewicht. Dem stärkeren Auftrieb ist es zu verdanken, dass Boards mit Bat-Tail höhere Geschwindigkeiten erreichen. Bei dieser Form haben manche Bodyboarder jedoch das Gefühl, nicht ganz so satt am Heck des Boards aufzuliegen, wie es beim Crescent-Tail der Fall ist.
5. Die Auswahl der Größe
Die Wahl der richtigen Größe ist sehr wichtig bei Bodyboards. Abgesehen von deiner Körpergröße hängt die perfekte Größe des Boards auch von der Art der Wellen ab, die du reiten möchtest. Bist du hinter großen Wellen her, benötigst du die Kontrolle und Manövrierbarkeit eines kleineren Boards. Wenn du aber meist auf kleineren Wellen unterwegs bist, wird sich der höhere Auftrieb großer Bodyboards als äußerst nützlich erweisen.
Du solltest unbedingt berücksichtigen, dass dein Board auf jeden Fall bestmöglich zu deiner Körpergröße und deinem Gewicht passt! Hast du ein zu langes Board gewählt, werden deine Knie beim Paddeln mit Flossen ständig am Board-Tail anstoßen. Auf der anderen Seite wird es dir an Auftrieb fehlen, sollte dein Board zu klein für dich sein. Eine Möglichkeit, den Auftrieb anzupassen, ohne dabei die Länge des Boards zu beeinträchtigen, besteht darin, ein breiteres bzw. schmaleres Bodyboard auszusuchen.
Um herauszufinden, welche Boardlänge du benötigst, solltest du folgende Abstände messen:
- Den Abstand vom Boden bis zu deinem Bauchnabel
- Den Abstand zwischen deinem Kinn und deinem Knie
Diese beiden Maße müssen nicht unbedingt gleich sein, sollten aber ziemlich nah beisammen liegen. Der Wert, der genau in der Mitte dieser Differenz liegt, liefert einen guten Hinweis auf die für dich optimale Länge deines Bodyboards.
6. Last, but not least – die Flossen (Fins/Flippers)
Beim Bodyboarding sind Flossen oder Flippers nicht bloß ein Accessoire, sondern vielmehr eine Notwendigkeit. Flossen fürs Bodyboarding sind speziell für diesen Verwendungszweck konstruiert und unterscheiden sich von regulären Flossen, wie beispielsweise zum Schwimmen oder Tauchen. Bodyboard-Flossen sind üblicherweise kürzer, breiter und steifer, damit du schnell beschleunigen kannst, um die Welle zu erwischen und auch um zu manövrieren, ohne dass dir die Flossen dabei im Weg stehen.
Es gibt sie in vielen Variationen in Bezug auf Formen und Materialien. Das Wichtigste ist, dass du Bodyboard-spezifische Flossen wählst, die angenehm zu tragen sind und ideal zu deiner Fußform passen.
Bodyboard Away!
Jetzt kennst du also die wichtigsten Grundlagen und kannst ein Bodyboard suchen und auswählen, das perfekt zu dir passt. Keine Sorge, natürlich kommen immer wieder Fragen und Informationen auf, und wenn du Rat und Hilfe brauchst, kannst du uns gerne dazu kontaktieren.